Enterprise Value - Was ist das?
Eine wichtige Kennzahl beim Investieren ist der Enterprise Value (EV) oder auch bekannt als Unternehmenswert. Der Enterprise Value sollte nicht mit der Marktkapitalisierung vertauscht werden, da sich der Enterprise Value vor allem bei Startups oder hoch verschuldeten Unternehmen stark von der Marktkapitalisierung unterscheiden kann.
In der Praxis setzt kaum ein Privatanleger den Enterprise Value zur Aktienanalyse ein, da die Berechnung zunächst etwas kompliziert erscheint. Es ist allerdings gar nicht schwer den Enterprise Value zu verstehen. Der Enterprise Value gibt eine genauere Auskunft über den echten Unternehmenswert als die Marktkapitalisierung, dies ist vor allem bei stark wachsenden Technologieunternehmen hilfreich.
Was ist der Enterprise Value?
Zunächst ist es wichtig den Unterschied zwischen dem Enterprise Value und der Marktkapitalisierung eines Unternehmens zu verstehen. Die Marktkapitalisierung bezeichnet das Produkt aus Aktienkurs und ausgegebenen Aktien.
Der Enterprise Value hingegen beschreibt den tatsächlichen Marktwert eines Unternehmens. Im Wesentlichen ist der Enterprise Value die um Schulden und liquide Mittel (z.B.: Cash) bereinigte Marktkapitalisierung.
Der Enterprise Value wird wie folgt berechnet:
Liquide Mittel stellen keinen Unternehmenswert dar und zählen damit nicht zum Enterprise Value. Bei einem Verkauf werden die liquiden Mittel auf den Kaufpreis aufgeschlagen und sind sozusagen ein durchlaufender Posten.
💡 Der Enterprise Value ist also der theoretische Preis, den ein potenzieller Investor bei einer Übernahme für das “nackte” Unternehmen bezahlen müsste.
Beispiel: Berechnung des Enterprise Values
Ein Investor möchte ein Technologieunternehmen für 2 Mrd. US Dollar übernehmen. Das Unternehmen verfügt über 500 Mio. US-Doller an Cash und hat 250 Mio. US-Dollar Schulden. Der Enterprise Value würde sich wie folgt berechnen:
Der tatsächliche Unternehmenswert (bestehend aus Kundenkontakten und Technologie) beträgt also 1,75 Mrd. US-Dollar. Der Investor müsste allerdings 2 Mrd. US-Dollar bezahlen, da er auch den verbleibenden Restbetrag vom Cash mit übernimmt.
Fazit
Der Enterprise Value bietet eine gute Abschätzung für den tatsächlichen Marktwert eines Unternehmens. Außerdem ist der Enterprise Value aussagekräftiger als die Marktkapitalisierung, da er um Cash und Schulden bereinigt ist.
Es ist allerdings zu beachten, dass der Enterprise Value nur in Kombination mit anderen Bewertungskennzahlen aussagekräftig ist. Dies bedeutet auch, dass diese Kennzahl nicht zur Abschätzung von Risiken eingesetzt werden sollte. Der Enterprise Value ist keine feste Größe, sondern ein Näherungswert, da liquide Mittel und Schulden mit ihrem Buchwert berücksichtigt werden.
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