CAGR - Was ist das?
Interessierst du dich für die jährliche Rendite deiner Investments? Dann solltest du dir die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (englisch: Compound Annual Growth Rate, kurz: CAGR) anschauen.
In diesem Artikel erfährst du, was die CAGR ist und welche Vor- und Nachteile diese Kennzahl hat.
Wir verwenden die Kennzahl häufig, um die jährliche Rendite unserer einzelnen Aktien in den letzten x Jahren zu vergleichen. Lass uns gemeinsam schauen, was sich hinter dieser Kennzahl verbirgt.
Was ist die Compound Annual Growth Rate?
Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum wird als Compound Annual Growth Rate (CAGR) bezeichnet. Hierbei wird der Zinseszinseffekt berücksichtigt.
Die CAGR glättet Schwankungen im Zeitverlauf und wird häufig in der Analyse von Unternehmenskennzahlen und Investitionsrenditen eingesetzt.
Die Berechnung der CAGR sieht wie folgt:
Zunächst wird der Endwert durch den Anfangswert geteilt, um das Gesamtwachstum zu erhalten. Anschließend wird hoch “1 durch n” gerechnet, um das Wachstum auf die einzelnen Jahre zu verteilen. Dies entspricht dem Konzept des Zinseszinseffekts.
Alternativ kann auch die n-te Wurzel gezogen werden, da dies mathematisch identisch ist. n stellt die Anzahl der betrachteten Jahre dar.
Im nächsten Schritt wird 1 vom Ergebnis abgezogen. Abschließend wird das Ganze noch mit 100 multipliziert, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Interpretation der Compound Annual Growth Rate
Die CAGR ist ein nützliches Werkzeug, um durchschnittliche jährliche Wachstumsraten vergleichen zu können. Du kannst zum Beispiel ein Unternehmen mit starken Kursschwankungen mit einem anderen Unternehmen vergleichen, dass sich konstanter entwickelt hat.
💡 Generell gilt: Je langfristiger der betrachtete Zeitraum, desto aussagekräftiger ist die Kennzahl.
Doch wie jede andere Kennzahl hat auch die CAGR Stärken und Schwächen.
Vorteile
- Vergleichbarkeit des Wachstums verschiedener Investitionen unabhängig von Größe oder Laufzeit (frei wählbar).
- Reduzierung von schwankenden Wachstumsphasen auf eine Kennzahl. Geeignet zur Analyse von langfristigen Trends.
- Berücksichtigung des Zinseszinseffekts und sehr einfache Berechnung.
Nachteile
- Keine Berücksichtigung der Volatilität, wodurch starke Schwankungen verschleiert werden.
- Die Kennzahl basiert auf historischen Werten, wodurch keine Garantie für zukünftige Entwicklungen besteht.
- Die Formel ist aufgrund der mathematischen Struktur nicht immer anwendbar, z. B.: bei Division durch 0 oder negativen Werten.
Ein weiterer Aspekt, den du beachten solltest, ist, dass die CAGR durch die Wahl eines optimalen Zeitraums manipuliert werden kann. Dies kann zum Beispiel bei der Vermarktung von Fonds angewendet werden, um die durchschnittliche jährliche Rendite besser darzustellen.
Im Weiteren ist die CAGR bei der Berechnung der durchschnittlichen jährlichen Rendite eines Portfolios nur sinnvoll einsetzbar, wenn keine weiteren Einlagen in diesem Zeitraum getätigt wurden. Ansonsten wird die CAGR durch die zusätzlichen Einzahlungen verfälscht.
Beispiel: Berechnung der Compound Annual Growth Rate
Als Beispiel betrachten wir uns die durchschnittliche jährliche Rendite, die man mit der Microsoft Aktie in den letzten fünf Jahren erzielt hat.
Die Berechnung wurde am 22.05.2025 durchgeführt und sieht wie folgt aus:
Die durchschnittliche jährliche Rendite der Microsoft Aktie in den letzten fünf Jahren beträgt 19,91 %. Die einzelnen Werte kannst du einem Aktienanalyse Tool wie bspw. dem aktien.guide* entnehmen.
Im Folgenden ist die Entwicklung des Aktienkurses von Microsoft in den letzten fünf Jahren gezeigt:

Der Chart zeigt, dass die Microsoft Aktie in den letzten fünf Jahren eine Gesamtrendite von 147,87 % erzielt hat.
Fazit
Die CAGR ist ein nützliches Werkzeug für Investoren, um das Wachstum von Investitionen einschätzen und langfristige Markttrends identifizieren zu können. Im Weiteren ist es eine einfache und verständliche Kennzahl, die den Zinseszinseffekt berücksichtigt.
Wie bei jeder anderen Finanzkennzahl solltest du dir aber auch den Schwächen dieser Kennzahl bewusst sein. Die CAGR ignoriert Schwankungen und damit potenzielle Risiken, weshalb sie immer in Kombination mit anderen Finanzkennzahlen und einer fundierten Analyse betrachtet werden sollte.
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